14. Oktober 2004
Fahrt über die Great Ocean Road

Um 8.30 Uhr verließen wir Melbourne wieder über die Westgate Bridge, von Geelong, 22 km südlich nach Torquay, der "Surfhauptstadt" Australiens, wo die 320 km lange Great Ocean Road beginnt, die sich bis Peterborough an der schönsten Steilküste Australiens entlang windet.
Eine Traumstraße, die zwischen Lorne und der 45 km entfernten Apollo Bay am reizvollsten ist. Es ist eine grandiose Küstenszenerie, kaum ein Fahrzeug begegnete uns, nur einmal stand ein PKW auf der Fahrbahn. Ein Koala hatte sich verirrt und lief aufgeregt um sein Leben. In Apollo Bay machten wir einen 1 ½ stündigen Mittagsstop.
Bei Apollo Bay verlässt die Great Ocean Road vorübergehend die Küste und führt in das Hinterland der Otway Berge, teilweise durch dichten Regenwald mit bis zu 100m hohen Königseukalyptusbäumen, die zu den höchsten Bäumen der Erde zählen.
Der folgende Küstenstreifen bei Port Campbell, der zum Nationalpark erklärt wurde, bietet die größte Attraktion der Great Ocean Road, die Twelve Apostels. Acht der Monolithen sind von der Besucherplattform aus sichtbar, zwei weitere bleiben dem Auge verborgen, einer hat sich inzwischen aufgelöst. Die "Zwölf Apostel" sind also nur noch "11".
Der in Melbourne eingetretene Witterungsumschwung hat sich nur auf die Temperaturen ausgewirkt. Bei teilweiser Bewölkung wagte sich immer wieder die Sonne hervor. Annett erzählte, dass an der Küste häufig so starker Nebel ist, der eine Sicht unmöglich macht. Was haben wir da für ein Glück! Beim Aussteigen vom Bus verführte uns die Sonne Regenschutz zurückzulassen. Wir begeisterten uns über die von der Sonne angestrahlten Felsformationen "Twelve Apostels", als in der Ferne eine farblich faszinierende, eigenartige Nebel-Wolkenbildung erkennbar wurde, ein grandioses Schauspiel, allerdings mit Folgen. Innerhalb von zwei Minuten kam ein orkanartiger Sturm auf, begleitet von heftigen, mit Hagelkörnern durchsetzten Regengüssen, die seitlich auf uns einprasselten. Mit Mühe konnten wir uns festhalten. Wir waren alle von Kopf bis Fuß tropfnass. Die Natur bot uns in Australien wirklich alles. Innerhalb von 5 Minuten war der Spuk vorbei, die Sonne lachte uns an oder aus. Etwa drei km hinter dem Besucherzentrum passiert die Great Ocean Road die Zufahrt zur Loch Ard Gorge. Es führt ein Weg zur Küste. Auch hier gab es nochmals Regengüsse, kurz danach wieder Sonne. Westlich von Port Campbell liegt die London Bridge, eine brückenförmige Gesteinsformation, die 1990 teilweise eingebrochen ist. In dem kleinen Küstenort Peterborough endet der spektakuläre Abschnitt der Great Ocean Road.
Wir fuhren weiter bis nach Warrnambool. Die Temperatur näherte sich inzwischen dem Gefrierpunkt. Diesmal wohnten wir in der Pampas. Da erwartete von uns niemand ein "Lilianfels", das Motel MIT City Motor Inn war ordentlich, die Zimmertechnik etwas kompliziert. Annett organisierte ein gemeinsames Abendessen. Zuvor wurde in der Bar das Kaminfeuer angezündet. Der Aperitif, meist zur Aufwärmung, tat gut. Das Steak war nicht nur groß sondern auch gut. Es war ein schöner Abend mit netten Gesprächen.
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